05.03.20
Endlich ist er aufgewacht. Nach so vielen Wochen, gefüllt mit Sorge und Unsicherheit, kann ich endlich aufatmen. Es waren nur 10 Minuten, vielleicht sogar weniger, aber er hatte die Augen offen und den Kopf leicht angehoben. Wir schauten einander an, keiner von uns wagte es sich zu bewegen. Doch je mehr Sekunden verstrichen desto unruhiger schien er zu werden. Es sah aus, als würde er sich aufrichten wollen, aber seine Muskeln waren zu schwach, um seine Schultern zu tragen. Zitternd senkte er seinen Kopf, die sonst so funkelnden Iriden matt und leblos.
Da trat ich näher, ganz behutsam, um ihn nicht zu erschrecken. Als ich mich vor ihn setzte, wandte er seinen glasigen Blick nicht von mir ab, bis ich in meine Hosentasche griff und ein Amulett vor ihn legte. Es musste ihm gehören. Jedenfalls hatte der magische Fuchs es bei sich gehabt, als ich ihn schwer verwundet bei mir gefunden habe. Er streckte ihm seine Pfote entgegen. Doch kurz bevor er es berührte, ließ er sie kraftlos auf die Matratze zurückfallen. Leise schnaufend, versuchte er es nochmal. Und wieder ließen ihn seine Muskeln im Stich. Um ihn nicht weiter zu beunruhigen, legte ich das Amulett vor ihm aufs Bett. Dann endlich schien er sich zu entspannen. Weitere Minuten vergingen, bis sich seine Atmung beruhigte und der Schlaf ihn zu sich in eine weit entfernte, idyllische Traumlandschaft einlud.
Ja. Ich kann endlich wieder aufatmen.
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